Bundeskanzler Karl Nehammer schrieb am Donnertag auf dem Portal Twitter (X), dass auch eineinhalb Jahre nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine, Österreich sich weiter solidarisch zeigt. Zum ukrainischen Nationalfeiertag werde heute das Äußere Burgtor an der Wiener Ringstraße in Farben blau und gelb angestrahlt.

Außenministerium ehrt "Kampf für Freiheit"

Auch Außenminister Schallenberg ließ über Twitter mitteilen, dass man "die Ukraine so lange wie nötig unterstützen" würde. Der Unabhängigkeitstag habe eine besondere Bedeutung, heißt es aus dem Außenministerium, denn er falle "mit dem traurigen Meilenstein von 1,5 Jahren brutaler russischer Aggression" zusammen.

Die Ukraine hatte am 24. August 1991 im Zuge des Zusammenbruchs der Sowjetunion ihre Unabhängigkeit erklärt. Am 24. Februar 2022, exakt ein halbes Jahr vor dem Unabhängigkeitstag, begann Russland seinen Angriffskrieg gegen das Nachbarland. "Wir ehren das tapfere ukrainische Volk und seinen unerbittlichen Kampf für Freiheit, Frieden und Sicherheit", so das Außenministerium in Wien weiter.

Vizekanzler Kogler: "Seite an Seite"

"Heute am ukrainischen Unabhängigkeitstag - wie auch an jedem anderen Tag seit dem brutalen und völkerrechtswidrigen Überfall durch Putins Russlands - stehen wir Seite an Seite mit den Ukrainer:innen", postete Vizekanzler Werner Kogler (Grüne).

Feierlichkeiten in Kiew untersagt

Größere Feierlichkeiten in der Hauptstadt zum diesjährigen Nationalfeiertag verbot der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, aber angesichts der Gefahr russischer Luftangriffe. Stattdessen wurden im Stadtzentrum zerstörte russische Panzer aufgereiht. Im vergangenen Jahr hatte Russland die Ukraine am Unabhängigkeitstag mit einer Angriffswelle überzogen. Auch heute wurde bereits Luftalarm ausgelöst.

Selenskyj appeliert and Zusammenhalt

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj appellierte an die Einheit der Ukrainer. "Im großen Krieg gibt es keine kleinen Dinge. Nichts ist unwichtig. Niemand ist unwichtig. Das betrifft sowohl die Menschen, als auch die Taten und Worte", hob der Staatschef in einer am Donnerstag verbreiteten Videobotschaft hervor. Dabei dankte er insbesondere Soldaten, Rüstungsarbeitern, Elektrikern, Journalisten, Minenräumern, Lehrern, Medizinern und Sportlern für ihren Einsatz und erinnerte an die gebrachten Opfer.

Unterstützung von SPÖ und NEOS

Die außenpolitische Sprecherin der SPÖ, Petra Bayr, drückte auf Twitter (X) ihr Mitgefühl mit "allen Menschen" aus, "die Freund:innen & Angehörige verloren haben & gleichzeitig meine Hochachtung vor allen Widerstand Leistenden! Ihr seid Vorbild für viele."

"Volle europäische Solidarität" forderte am Donnerstag in einer Aussendung NEOS-Außenpolitiksprecher Helmut Brandstätter ein: "Seit 546 Tagen kämpft die Ukraine ununterbrochen und ungebrochen für ihr Recht auf Selbstbestimmung - und damit auch für die Freiheit von ganz Europa, denn niemand weiß, welche Grenzen Putin noch überschreiten würde."