Die dänische Regierung will einige Arbeitslose dazu verpflichten, 37 Stunden in der Woche zu arbeiten. Die Maßnahme ist Teil eines Reformpakets, das Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Dienstag vorstellte. Es gehe um Arbeitslose mit "Integrationsbedarf", die vom Staat finanzielle Unterstützung bekommen. "Rechte und Pflichten müssen Hand in Hand gehen", so die sozialdemokratische Regierungschefin. "Wenn man morgens nicht erscheint, erhält man seine Unterstützung nicht."

Plastik am Strand einsammeln

Beispiele für Beschäftigung könnten das Aufsammeln von Plastik und Zigarettenstummeln am Strand sein, sagte Arbeitsminister Peter Hummelgaard. "Das Wichtigste ist, dass die Leute aus der Tür kommen. Viele nicht-westliche Frauen erleben, dass sie aufgrund der sozialen Kontrolle durch Ehepartner und Söhne nicht vor die Tür gehen dürfen." Auch Dänischunterricht und Betriebspraktika könnten in die 37 Stunden einbezogen werden. In einer ersten Phase soll die Arbeitspflicht für rund 20.000 Personen gelten.

In dem Reformpaket sind verschiedene Maßnahmen enthalten, die mehr Leute in Arbeit bringen sollen. Frisch Ausgebildete sollen dazu gebracht werden, sich schneller einen Job zu suchen. Ihr Arbeitslosengeld soll deutlich gesenkt werden. Frederiksen wies darauf hin, dass fast ein Viertel der Arbeitslosengeldempfänger Akademiker seien. "Neuabsolventen haben gerade eine gute Ausbildung erhalten. Die sollten sie auf dem Arbeitsmarkt anwenden und nicht in der Arbeitslosenschlange."

Kritik

Die rot-grüne Einheitsliste und die Sozialistische Volkspartei kritisierten die Vorschläge; sie fürchten, dass dies zu staatlich gesponsertem Sozialdumping führen könne. Das Reformpaket muss noch vom Parlament verabschiedet werden.