Am Rande von Demonstrationen gegen Reformpläne der Regierung ist in Honduras die Botschaft der USA attackiert worden. Maskierte Menschen zündeten am Freitag die Tür der Botschaft in Tegucigalpa an. Die Feuerwehr konnte das Feuer löschen, das Gebäude selbst wurde nicht beschädigt.

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Rund zehntausend Menschen, überwiegend Ärzte, Lehrer und Studenten, gingen den zweiten Tag in Folge auf die Straße und forderten die Rücknahme von zwei Regierungsdekreten. Diese sehen nach Angaben der Demonstranten die Privatisierung des Gesundheits- und des Bildungsbereichs vor. Die Polizei setzte Tränengas gegen die Demonstranten ein.Ein 23-jähriger Mann wurde laut Polizei festgenommen. Die Demonstranten erklärten, von der Regierung "eingeschleuste" Personen hätten den Zwischenfall an der Botschaft provoziert.

Das Büro des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte in Tegucigalpa zeigte sich besorgt über den "Einsatz großer Mengen von Tränengas" und den Einsatz von Schusswaffen durch einige Sicherheitskräfte, wodurch zwei Menschen verletzt worden seien.

Bereits am Freitag waren Demonstranten, die sich auf den Weg zum Flughafen der Hauptstadt machten, mit Tränengas auseinander getrieben worden. Internationale Flüge waren für mehrere Stunden ausgesetzt worden. Am Donnerstag und Freitag gab es auch in anderen Landesteilen Straßensperren von Demonstranten.