"Wenn der Bundespräsident dazu aufruft, Vertrauen wieder zu gewinnen, dann sagt das schon viel. Da muss man schauen, dass das nicht kippt", so Bischof Wilhelm Krautwaschl. Der steirische Caritasdirektor Herbert Beiglböck zeigte sich "nicht extrem traurig" über den Bruch in der Regierung.

"Man hat uns zugehört, bewirkt hat es nichts"

Er hofft jetzt "auf eine Entwicklung, wo Werte wieder etwas zählen". Der "Gesprächsfluss" mit der türkisblauen Regierung sei "nicht schlecht" gewesen, räumte er ein. Aber "es hatte in der Regel dann keine Auswirkungen auf Beschlüsse", verwies er u.a. auf die Asyl-Betreuungsagentur des Bundes: "Man hat uns zugehört, bewirkt hat es nichts." Er hoffe, dass künftig wieder "deutlich hingehört" wird auf Expertise und Zivilgesellschaft.

Krautwaschl betonte, dass Angelegenheiten wie Gurk oder die Missbrauchsfälle nicht dazu beigetragen hätten, das Vertrauen in die Kirche zu stärken. "Nun haben wir den Verlust von Vertrauen in die nächste Institution, wir müssen uns fragen, wie kann man das wiedergewinnen." Der Diözesanbischof merkte an, dass "schon extremer öffentlicher Druck herrscht, keine Fehler zu machen. Ich sage, stehe zu dem, was du falsch gemacht hat, das muss in einer Gesellschaft möglich sein."