US-Justizminister Jeff Sessions will US-Medienberichten zufolge schon bald Pläne für strafrechtliche Ermittlungen wegen der jüngsten Indiskretionen durch Regierungsstellen vorlegen. Insbesondere sollten Medienberichte unter die Lupe genommen werden, in denen vertrauliches Geheimdienstmaterial veröffentlicht worden sei, berichteten am Mittwoch der Sender Fox News und die "Washington Post".

Präsident Donald Trump hatte Sessions am Dienstag vorgehalten, nicht hart genug gegen diejenigen vorzugehen, die geheime Informationen weitergegeben hätten. Trumps neuer Kommunikationsdirektor Anthony Scaramucci sagte am Mittwoch zu Fox, es gebe Überbleibsel aus der Zeit von Präsident Barack Obama, "die nicht hilfreich sind". Ranghohe Mitarbeiter in seiner Abteilung steckten hinter den Indiskretionen.

Der jüngste Fall betrifft den US-Justizminister selbst. Am Freitag berichtete die "Washington Post", US-Geheimdienste hätten den russischen Botschafter abgehört. Dabei habe dieser der Regierung in Moskau mitgeteilt, er habe mit Sessions während des Präsidentenwahlkampfes 2016 über die Kampagne gesprochen.

Trump steht wegen der Russland-Affäre unter Druck. Es geht um den Verdacht, dass Russland die Präsidentschaftswahl zugunsten Trumps beeinflusst haben könnte. Das FBI, ein Sonderermittler und mehrere Kongressausschüsse haben Nachforschungen angestellt. Trump ist mit Sessions unzufrieden, weil der sich in den Ermittlungen zur Russland-Affäre für befangen erklärt hat und damit auch nicht für Sonderermittler Robert Mueller zuständig ist.