Die belgischen Sicherheitskräfte haben 80 Hassprediger und 20 "einsame Wölfe" im Visier, die sich ohne Zugehörigkeit zu einer Terrorvereinigung selbst radikalisiert haben. Solche potenziellen Terroristen seien sehr schwer aufzuspüren, berichtet RTBF vom Samstag.
Es wäre wünschenswert, wenn die Gemeinden so rasch wie möglich mit speziellen Sicherheitseinheiten ausgestattet werden. Derzeit gebe es diese in 213 von 308 Gemeinden in Flandern, in 15 von 19 Kommunen in Brüssel und nur in 56 von 262 Gemeinden in der Wallonie.
Die 20 "einsamen Wölfe" gehören keiner ausländischen Terrorgruppe wie dem Islamischen Staat oder Al-Kaida an. Daneben sind auch schon bisher 622 Jihadisten im Visier der belgischen Terrorbekämpfer.
Erst tags zuvor war bekannt geworden, dass die belgischen Behörden einen weiteren Tatverdächtigen im Zusammenhang mit den Pariser Anschlägen vom November 2015 verhaftet haben. Der 30-jährige Yassine A. steht demnach im Verdacht, an terroristischen Attentaten beteiligt und Anführer in einer terroristischen Vereinigung gewesen zu sein. Ein Richter habe Untersuchungshaft für einen Monat angeordnet. Der Mann wurde den Angaben zufolge am 11. Juli 1986 in Brüssel geboren und hat die belgische Staatsangehörigkeit.
Bei der Anschlagsserie in Paris im November 2015 hatten islamistischen Terroristen mehrere Orte angegriffen und 130 Menschen ermordet. Mehrere mutmaßliche Mitglieder der Terrorzelle stammten aus Belgien oder lebten zeitweise dort.