Rund 56 Prozent der Griechen glauben, dass ein Austritt ihres Landes aus der Eurozone keine Lösung für das schwere Finanzproblem Griechenlands wäre. Nur 31 Prozent sind gegenteiliger Meinung. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Pulse RC, die am Montag in der konservativen Athener Zeitung "Eleftheria" veröffentlicht wurde.

Die Gläubiger Griechenlands fordern weitere harte Sparmaßnahmen. Dabei geht es um ein Sparpaket in Höhe von rund 3,6 Milliarden Euro. Im Mittelpunkt steht eine Senkung des Einkommensteuerfreibetrags von heute 8.636 Euro auf unter 6.000 Euro pro Jahr. Diskutiert werden auch weitere Rentenkürzungen, Einschränkungen im Streikrecht, Reformen im Arbeitsrecht und eine Beschleunigung der Privatisierungen. Verhandlungen darüber laufen bereits seit mehreren Monaten ohne konkretes Ergebnis. Athen hatte 2015 im Gegenzug für ein Hilfspaket von bis zu 86 Milliarden Euro umfangreiche Reformen zugesagt.

In der sogenannten Sonntagsfrage wurde in der gleichen Umfrage ein deutlicher Vorsprung der bürgerlichen Partei Nea Dimokratia (ND) mit 32 Prozent (Wahlen September 2015: 28,1 Prozent) gemessen. Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras und seine linke Partei Syriza haben dieser Umfrage zufolge wegen ihres Sparkurses deutlich an Popularität verloren. Demnach rutschte die Zustimmung von rund 35,5 Prozent (Wahlen September 2015) auf jetzt 19 Prozent ab.