Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hält an einem Wahlkampfauftritt in Deutschland fest. Sollte sich nichts finden, werde er in der Residenz des türkischen Generalkonsuls im Hamburger Stadtteil Uhlenhorst sprechen, sagte Cavusoglu am Dienstag.

Nach der kurzfristigen Absage eines geplanten Auftritts - wegen Bedenken über unzureichenden Brandschutz - werde nun für den Auftritt am heutigen Abend nach einem geeigneten anderen Veranstaltungsort gesucht, sagte ein Sprecher des Koordinationszentrums für die Auslandswähler der türkischen Regierungspartei AKP in Deutschland der Deutschen Presse-Agentur.

Zuvor hatte Unklarheit darüber geherrscht, ob Cavusoglu überhaupt noch im Norden Deutschlands auftreten könnte. Der Hamburger Polizei war zunächst nichts bekannt. Ein möglicher Auftritt Cavusoglus in einem Festsaal im Norden Hamburgs wurde von der dortigen Polizei dementiert. Auch für andere Orte im Stadtgebiet lägen keine Hinweise vor.

Für diesen Mittwoch ist ein Treffen Cavusoglus mit Außenminister Sigmar Gabriel vorgesehen. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte Deutschland Nazi-Methoden vorgeworfen, weil deutsche Kommunen Wahlkampfauftritte türkischer Minister aus Sicherheitsgründen verweigert hatten.

Dabei geht es um Werbung für die Einführung eines Präsidialsystems in der Türkei, über das türkische Wähler am 16. April in einem Referendum entscheiden sollen. Die angestrebte Verfassungsänderung würde Erdogan eine große Machtfülle geben.