Die deutschen Sozialdemokraten wollen die Entscheidung über ihren Kanzlerkandidaten am 29. Jänner in Berlin verkünden. Das erklärte Parteichef Sigmar Gabriel am Montag in einer Partei-Vorstandssitzung.
Der SPD-Vorstand kommt am 29. und 30. Jänner zu einer zweitägigen Klausur zusammen. Zuvor hat Gabriel die Parteispitze für den 23. Jänner zu einer Präsidiumssitzung nach Berlin geladen. Bereits dort dürften die Spitzenpersonalien besprochen werden.
Gabriel hat in der "K-Frage" das erste Zugriffsrecht. Als Anwärter auf den Top-Job gilt aber auch der scheidende EU-Parlamentspräsident Martin Schulz. Er ist in Umfragen deutlich beliebter als Gabriel. Als Dritten im Bunde nannte Gabriel vor Wochen den Hamburger Regierungschef Olaf Scholz.
Schulz wird außerdem als Nachfolger von Frank-Walter Steinmeier im Außenministeramt gehandelt. Steinmeier tritt am 12. Februar als gemeinsamer Koalitionskandidat zur Wahl des Bundespräsidenten an.
Die nächste Bundestagswahl findet im September statt. Die SPD liegt in Umfragen nach wie vor weit hinter den Christdemokraten von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die für eine vierte Periode kandidiert. Die SPD war nach dem schlechten Abschneiden bei der Bundestagswahl 2013 in eine große Koalition unter Merkels Führung eingetreten. Den Bundeskanzler stellte sie in Deutschland zuletzt mit Gerhard Schröder (1998-2005).