Nach wochenlangen Protesten gegen die südkoreanische Präsidentin Park Geun-hye hat das Parlament am Freitag ein Amtsenthebungsverfahren gegen die 64-Jährige eingeleitet. Die Opposition erzielte mit ihrem Antrag auf Entmachtung des Staatsoberhaupts die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit, für die auch Stimmen aus Parks eigener Partei notwendig waren.
Die Politikerin steht wegen einer Korruptionsaffäre unter Druck, ihr werden Amtsmissbrauch und Verstöße gegen die Verfassung vorgeworfen. Nach dem Parlament muss nun noch das Verfassungsgericht zustimmen, was Monate dauern könnte. Mit dem Votum werden der Präsidentin die Amtsvollmachten entzogen. Nun gehen Parks Aufgaben an den Regierungschef über.
Anlass ist ein Korruptionsskandal um eine Freundin der Präsidentin. Park wird vorgeworfen, ihrer Vertrauten Choi Soon-sil die Einmischung in Regierungsgeschäfte erlaubt zu haben. Auch soll Choi dank ihrer Beziehung zu Park Sponsorengelder für zwei Stiftungen eingetrieben und sich persönlich bereichert haben. Park wird der Mittäterschaft beschuldigt.