Rund um die Finanzprobleme des Bundeslandes Kärnten aufgrund des Hypo-Desasters war ein Verkauf der Anteile am Energieversorger Kelag bisher Tabu. Der Kelag-Anteilsverwalter, die Kärntner Energieholding, hat nun ihre Bilanz 2014 veröffentlicht.

Die langfristigen Vermögenswerte der Energieholding belaufen sich auf 1,6 Milliarden Euro, das Eigenkapital liegt bei 785 Millionen Euro - das  geht aus dem am Dienstag im "Amtsblatt" der Wiener Zeitung veröffentlichten Konzernabschluss. Dem gegenüber stehen langfristige Schulden von 809 Millionen Euro.

"Verkauf nicht sinnvoll"

Die Kärntner Finanzreferentin Gabriele Schaunig (SPÖ) hatte in der Vergangenheit mehrmals einen Verkauf der Kelag-Anteile ausgeschlossen, um die Finanzlage des Bundeslandes zu verbessern. "Ein Verkauf ist aus rechtlichen Gründen nicht möglich und wirtschaftlich nicht sinnvoll", betonte sie Ende Juli. Schaunig verwies auf eine Absicherung durch die Landesverfassung und eine Halteverpflichtung mit der Kelag-Miteigentümerin RWE.

Die Eigentümerkonstruktion beim Kärntner Energieversorger Kelag ist kompliziert. Die Kärntner Energieholding hält 51 Prozent an der Kelag. Die Energieholding ist im Besitz des Landes Kärnten mit 51 Prozent und des deutschen Energieversorgers RWE mit 49 Prozent. Die restlichen Kelag-Anteile halten die RWE mit direkten weiteren knapp 13 Prozent und der Verbund mit rund 35 Prozent. Ein knappes Prozent befindet sich im Streubesitz. Die Kärntner Energieholding hält neben den Kelag-Anteilen auch Kraftwerksbeteiligungen in Österreich und Anteile an Energieunternehmen und Windparks in Südosteuropa.