Wenn dieses oder nächstes Jahr nicht mehr so viele Schulen wie geplant saniert werden oder so mancher öffentliche Neubau auf die lange Bank geschoben wird, dann könnte es daran liegen, dass die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) indirekt den Lehrer-Kompromiss finanzieren muss. Zwar wird in der BIG noch gerechnet, wie der Verlust durch die gestundeten Mieteinnahmen der Schulen finanziell verdaut werden kann. Mehrkosten fallen aber in jedem Fall an.

Millionen fallen weg. Mit den gestundeten Mieten entfallen Einnahmen von rund 500 Millionen Euro, die sich die BIG auf dem Kapitalmarkt um teures Geld ausborgen muss. Die Mehrkosten für diese Kredite und Anleihen werden mit 30 bis 50 Millionen Euro beziffert. Wer dafür geradestehen soll, ist noch nicht geklärt. Im Unterrichtsministerium will man nichts davon wissen, die Zinsen zu zahlen. Das sei eine Sache zwischen den ÖVP-geführten Ministerien Finanz und Wirtschaft. Von Letzterem ist die BIG im Jahr 2000 ausgelagert worden. Der Wirtschaftsminister ist aber quasi der Eigentümer.

Wirtschaft ankurbeln. Wenn die Regierung die BIG zur Kasse bittet, handelt sie wider ihre Anstrengungen, die Wirtschaft anzukurbeln. Im Konjunkturpaket wurden als größter Brocken 850 Millionen für die BIG reserviert, um Bauprojekte vorzuziehen, insbesondere die Renovierung von Schulen und Universitäten. Die BIG bewirtschaftet österreichweit rund 2800 Objekte und wickelt derzeit 26 Bauprojekte mit einem Volumen von rund 500 Millionen Euro ab.