Das zentrale Ergebnis des Gipfeltreffens der Organisation der Kollektiven Sicherheit der GUS, der neben Russland Kasachstan, Weißrussland, Kirgisien, Tadschikistan und Armenien angehören, war die Bildung einer kollektiven operativen Eingreiftruppe. Usbekistan wird sich eingeschränkt daran beteiligen. Die neue kollektive Streitmacht werde "nicht schlechter als die entsprechenden Nato-Truppen" sein, erklärte der russische Präsident Dimitrij Medwedew.

Russen bilden Grundstock. Den Grundstock der neuen Eingreiftruppe bilden die 98. Gardedivision und die 31. Brigade der russischen Luftlandetruppen. Kasachstan will sich mit einer Lande- und Sturmdivision beteiligen. Andere Mitgliedsländer stellen je ein Bataillon ab. Laut Abkommen ist die kollektive Truppe "für die Abwehr einer militärischen Aggression, für Spezialoperationen zur Bekämpfung des internationalen Terrors, des transnationalen Verbrechens, der Rauschgifttransporte sowie zur Beseitigung von Folgen außerordentlicher Situationen" bestimmt.

Abkommen unterzeichnet. Die Gründung der neuen Eingreiftruppe beschränkte sich zunächst auf die Abkommensunterzeichnung. Die Organisation solle frühere Sowjetrepubliken von einer tieferen Verstrickung in die Nato abhalten, heißt es in Moskau inoffiziell.

Russland gibt Kredite. Die neuen Pläne muss Moskau teuer bezahlen. Just am Tag der Unterzeichnung sagte der russische Finanzminister Alexej Kudrin, er werde Weißrussland, Kirgisien und Armenien mit Krediten unter die Arme greifen. Kirgisien erhielt bereits unentgeltlich 150 Millionen Dollar. Diese "freiwillige" Spende hat der kirgisische Präsident Kurmanbek Bakijew sogleich abgearbeitet. Er gab die Schließung des amerikanischen Luftwaffenstützpunktes Manas bekannt.