Sollten islamische Religionslehrer ab Herbst weiter durch demokratiefeindliche Aussagen auffallen, riskieren sie ihren Job. Darauf haben sich Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) und Anas Schakfeh in einem Fünf-Punkte-Programm geeinigt. Schakfeh ist Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich und damit für die Inhalte des islamischen Religionsunterrichts verantwortlich.

Sprache muss sein. "Kein Lehrer, egal in welchem Fach, egal welcher Konfession, darf an Österreichs Schulen undemokratische Aussagen tätigen oder die Verfassung missachten", sagte Schmied. Die Glaubensgemeinschaft wird nun mit allen Lehrern neue Dienstverträge abschließen, die eine Verpflichtung zu den Werten der Demokratie beinhalten. Sollte ein Lehrer diese missachten, will die Glaubensgemeinschaft die Unterrichtserlaubnis entziehen. Zudem werden bis Ende April umstrittene Schulbücher überprüft, soll auch ein neuer Lehrplan in Kraft treten. Bis dahin werden auch die Deutschkenntnisse dieser Religionslehrer überprüft. Wer die Sprache nicht ausreichend beherrscht, soll künftig nicht mehr unterrichten dürfen. In Zukunft müssen islamische Religionslehrer eine akademische Ausbildung nachweisen können.

Hintergrund. Auslöser für die Diskussion um islamische Religionslehrer war eine Studie von Mouhanad Khourchide. Im Gespräch mit der Kleinen Zeitung zeigte er sich erleichtert, dass seine Kritik an der mangelnden Qualifikation mancher Lehrer aufgegriffen wurde. Khourchide kritisierte allerdings, dass in der öffentlichen Diskussion die Lehrer in Generalverdacht geraten und die negativen Aussagen der Studie überbetont würden.