Selten hat ein Präsident mit so vielen Erwartungen sein Amt angetreten wie Barack Hussein Obama. Mit ihm wollen viele wieder "stolz auf Amerika" sein können. Kein Wunder: George W. Bush hinterlässt ein Land in der schlimmsten Wirtschaftskrise seit 1929, pleite, und in zwei Kriege verwickelt. Vor allem aber sind die USA tief gespalten; Republikaner und Demokraten bekämpfen einander. Deshalb wird von Obama und seinem Team erwartet, dass er das Land wieder vereint.

Vormacht der USA halten. Vereinen soll Obama die USA aber auch mit der Welt, und dadurch die Vormacht der USA wieder herstellen. Die Mehrheit der Amerikaner erwartet, dass er entweder den Guerillakrieg im Irak gewinnt, oder die Truppen zurückzieht, oder beides.

Finanzkrise. Noch weit wichtiger sind den Amerikanern die Finanzprobleme: Das Haushaltsdefizit, die Staatsverschuldung, die Krise der Wall Street, für die der Steuerzahler mit Billiarden von Dollar geradesteht, während wöchentlich neue Gaunereien bekannt werden. Obama müsse, meint die Times, die kranken Banken schließen, und nur den gesunden Geld geben. Aber auch die Autoindustrie kränkelt, mit dem Umweltschutz sieht es böse aus und die Förderung alternativer Energien steckt in den Kinderschuhen. Und auch die Infrastruktur bröckelt. Hier hat Obama ein Milliardenprogramm angekündigt. Dass er mit dem Zug nach Washington kam, ist das erste Signal für eine Wende.

Krankenversicherung. Noch ein Versprechen liegt Amerikanern auf dem Herzen: Eine Krankenversicherung, vor allem eine für alle Kinder - 50 Millionen Amerikaner haben keine. Das ist besonders wichtig, wo jetzt jede Woche Zehntausende ihre Jobs verlieren.