Verstehen Sie nicht die Mutter, die ihre Kinder um sich hat?
FEKTER: Ich bin eine Mutter, ich verstehe sie nicht. Ich könnte mir nicht vorstellen, eineinhalb Jahre in Österreich in der warmen Stube zu sitzen und meine kleinen Kinder im Kosovo alleine zu lassen. Das kann ich mir als Mutter nicht vorstellen.

Die Zogajs haben neue Asylanträge gestellt. Beginnt man jetzt wieder bei der Stunde null?
MARIA FEKTER: Nicht unbedingt. Einerseits gab es bereits unzählige Verfahren, andererseits haben wir es durch den in Ungarn gestellten Antrag der anderen Kinder mit einem Dublin-Verfahren zu tun. Die Frage der Zuständigkeit Ungarns muss geklärt werden.

Aus Ihrer Sicht ist der Fall Zogaj eine Sache der Ungarn?
FEKTER: Dublin sieht vor, dass der Fall dort abzuhandeln ist, wo der Erstantrag gestellt wurde. Wenn mehrere Anträge gestellt worden sind, ist jenes Land zuständig ist, wo die Mehrheit der Anträge gestellt wurde. Das scheint Ungarn zu sein.

Die Zogajs müssen also nach Ungarn abgeschoben werden?
FEKTER: Ich bin nicht die zu prüfende Behörde.

Ist eine Familienzusammenführung auf fremdem Terrain in Ungarn aber verantwortbar?
FEKTER: Die Familienzusammenführung hätte im Kosovo über die Bühne gehen sollen.

Haben Sie kein Mitleid?
FEKTER: Ich bin für die Einhaltung der Gesetze zuständig. Im dem Fall ist der Rechtsstaat durch einen Antragsmarathon herausgefordert worden, obwohl seit Jahren alle Anträge in allen Instanzen negativ beschieden worden sind.