Schüssel, der als Klubobmann gehen soll, hat nun die letzten Getreuen um sich geschart: Montagabend wurde er bei einem Geheimtreffen in einem Wiener Restaurant mit dem programmatischen Titel "Goldene Zeiten" gesichtet. Mit am Tisch saßen Molterer sowie die Minister Ursula Plassnik und Martin Bartenstein, die nach dem Willen von Josef Pröll ebenfalls weichen müssen.

Großer Einfluss. Das goldene Quartett könnte Pröll das Leben schwer machen. Denn erstens hat Schüssel im VP-Klub noch großen Einfluss, möglicherweise lässt sich gegen ihn kein Beschluss herbeiführen. Zweitens haben alle vier Genannten ein sicheres Mandat. Und wollen es, wie Recherchen der Kleinen Zeitung ergeben, auch annehmen.

Eskalation. Zur Eskalation beigetragen haben die Geschehnisse im Parteivorstand am Montag. Dort sollen die Rädelsführer Christoph Leitl, Josef Pühringer, Erwin Pröll und Andreas Khol – der für manche überraschend während des Wahlkampfes ins Pröll-Lager gewechselt ist – "französische Revolution" gespielt haben. "Man hat Molterer die seidene Schnur überreicht", sagt ein Sitzungsteilnehmer.

Koalitions-Deal. Im Hintergrund soll es schon einen Koalitions-Deal mit der als Partei-Financier wichtigen Raiffeisen-Gruppe geben: Demnach müssen mindestens Johannes Hahn und Christine Marek wieder in der nächsten Regierung vertreten sein.