Es ist ein kleiner Treppenwitz der Geschichte: Ausgerechnet in Knittelfeld, dem Ausgangspunkt für die blau-orange Spaltung, jubeln sowohl FPÖ als auch BZÖ - denn beide Parteien stellen jetzt einen Abgeordneten. Der Freiheitliche Wolfgang Zanger sitzt schon seit 2006 im Nationalrat, zu ihm gesellt sich nun Wolfgang Spadiut vom BZÖ. Der Tierarzt, seit jeher ein Haider-Getreuer, kann sich eine Wiedervereinigung mit der FPÖ vorstellen: "Aber nur ohne Strache."

Gegenüber. Für sein Gegenüber Wolfgang Zanger ist eine Vereinigung nicht realistisch: "Mit der jetzigen Situation können beide glücklich sein." Persönlich sind sich die beiden nicht Gram: "Ich hab' Spadiut schon vor der Wahl eine Fahrgemeinschaft nach Wien angeboten", lacht Zanger.

Bezirk Murau. Wichtigste Säule für den BZÖ-Erfolg ist der Bezirk Murau mit mehr als 20 Prozent: "Das machen die Nähe zu Kärnten und die Tatsache, dass wir gemäßigter sind als die FPÖ", jubelt Bezirkschefin Waltraud Mayer.

Bezirk Murau. Zur wahren Hochburg der Freiheitlichen geriet aber der Bezirk Mürzzuschlag, wo die FPÖ das beste Ergebnis der Steiermark verzeichnen konnte.

Nichts zu erhebn. Für die Sozialdemokraten und die Volkspartei gab's in der Obersteiermark am Sonntag nichts zu erben: In den Industriehochburgen fuhr die SPÖ herbe Niederlagen ein - so büßte man etwa in Kapfenberg mehr als 13 Prozentpunkte ein, die traditionelle "Absolute" ist damit Vergangenheit.

Verluste. Die im Oberland ohnehin traditionell schwächelnde ÖVP verlor quer durch die Bezirke massiv, im einst "schwarzen" Murau waren die Verluste sogar desaströs.