Heide Schmidt kehrt aus der Politpension zurück: Neun Jahre, nachdem sie mit dem Liberalen Forum aus dem Parlament flog und damit ihre politische Karriere beendete, startet sie erneut in einer Außenseiterposition in den Wahlkampf. Die 59-Jährige wird das LIF als Spitzenkandidatin in die Nationalratswahl im Herbst führen, die das Liberale Forum bereits als "Schicksalswahl" für das politische Projekt hoch stilisiert hat.

Streitbare Politikerin. Einen nachhaltigen Ruf als streitbare und kompromisslose Politikerin erwarb sich Schmidt Anfang der Neunziger, als sie sich nach einer steilen Karriere in der FPÖ zunehmend mit Jörg Haider überwarf und sich schließlich mit einem Paukenschlag von den Freiheitlichen lossagte: 1993 gründete sie, - von Haider als Verräterin geschmäht - gemeinsam mit Friedhelm Frischenschlager, Klara Motter, Hans-Helmut Moser und Thomas Barmüller das Liberale Forum, das sie sechs Jahre lang anführte. Zwei Mal schaffte sie in Folge die Vier-Prozent-Hürde im Nationalrat, bevor der Wiedereinzug 1999 scheiterte. Auf Länderebene war das LIF in den sechs Jahren seines Bestehens dagegen nur mäßig erfolgreich: Die Liberalen waren nur in Wien und in der Steiermark im Landtag vertreten.

Genugtuung. Dass es ihr zwölf Jahre später ausgerechnet Jörg Haider gleichtat und das BZÖ von den Freiheitlichen abspaltete, dürfte ihr Genugtuung verschafft haben, nicht zuletzt, nachdem auch diesem politischen Projekt ein durchschlagender Erfolg versagt blieb. Das BZÖ schaffte 2006 knapp den Einzug in den Nationalrat und verzeichnete außerhalb Kärntens keine nennenswerte Unterstützung durch die Wähler.

Lebenslauf.