So richtig bekanntgeworden ist der Name der künftigen Frauenministerin Heidrun Silhavy (52) durch die Art und Weise ihrer Bestellung zur Staatssekretärin im Kanzleramt im Jänner 2007. Vor laufenden Kameras machte der steirische Landeshauptmann Franz Voves damals seinem Unmut über die mangelhafte Einbindung bei der Regierungsbildung Luft ("Bin kein Weichei") - und ließ den designierten Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, der in eben dieser Sache anrief, erst einmal auflaufen. Als ihm dann aber zwei Vorschläge Gusenbauers ausgerichtet wurden, entschied sich Voves für: "Silhavy".

Ruhig und gesittet. Ausgesprochen ruhig und gesittet ist im Vergleich dazu die jetzige Bestellung Silhavys zur Ministerin für Frauen, Medien und Regionalpolitik abgelaufen. Letzere Zuständigkeit nimmt sie von ihrem bisherigem Amt mit ins Ministerium. Und Voves hat auch diesmal wieder mit Gusenbauer telefoniert - dieses Telefonat über Silhavy als mögliche Nachfolgerin von Doris Bures ist jedoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit von statten gegangen.

"Fettnäpfchen. Am Rande beteiligt war Silhavy auch bei einem anderen "Fettnäpfchen", in das der Bundeskanzler getappt ist. Seinen umstrittenen Sager vom "üblichen Gesudere" der Genossen hatte Gusenbauer vor einer Parteiveranstaltung in Donawitz vor laufender TV-Kamera gegenüber Silhavy getätigt.

Unauffällig. In ihrer eineinhalbjährigen Tätigkeit als Staatssekretärin im Bundeskanzleramt für Regionalpolitik und Verwaltungsreform hat Silhavy ausgesprochen unauffällig agiert. Ein Highlight ihrer Arbeit war das Datenschutzgesetz, das zwar in Begutachtung geschickt und vor allem von Datenschützern kritisiert wurde, aber noch nicht in den Ministerrat gekommen ist. Forciert hat die bisherige Staatssekretärin die Internet-Offensive und sich auch darüber gefreut, dass Österreich E-Government-Europameister geworden ist. Als Frauenpolitikerin hat sich Silhavy bisher noch nicht sonderlich hervorgetan.

Sozialpolitikerin. Aufgefallen ist Silhavy bisher vor allem als Sozialpolitikerin. In ihrer steirischen Heimat hatte sie hohe Funktionen in Arbeiterkammer und ÖGB inne, im Nationalrat war sie vom Jahr 2000 an sechs Jahre lang Sozialsprecherin. Während dieser Zeit ist sie besonders als scharfe Kritikerin des schwarz-blauen "Sozialabbaus" aufgefallen.