"Analog zu allen großen Organisationen in Gesellschaft und Wirtschaft benötigt auch das Bildungssystem Managementinformationen als Entscheidungsgrundlange". Das schreibt Günter Haider im Vorwort zu seinem Buch "Die Pisa-Studie", erschienen bei Böhlau. Die Stichprobe sei groß genug, argumentiert der Österreich-Leiter der Studie, um zu vergleichen, ob die verschiedenen Länder soziale Nachteile ausglichen und Migrantenkids integierten. Welches Schulsystem das beste sei, wolle Pisa gar nicht beantworten, das sei Aufgabe der Politik.

Grundbildung. Kritiker werfen der Studie vor, dass sie nur Faktenwissen abfrage. "Schüler können nicht alles, was sie einmal im Leben benötigen werden, bereits auf Vorrat in der Schule lernen", räumt Haider ein, aber eine umfassende Grundbildung sei "Voraussetzung für ein selbsttätiges Lernen im späteren Leben".

Besser als verdient. Ein weiterer Kritikpunkt: Pisa teste nur die besseren Schüler. Stimmt, sagt Haider, Pisa erfasse nur 15-16-Jährige, die in die Schule gehen. Vorteil für Österreich: Ganze sechs Prozent der Altersgruppe - die Schwächsten - haben die Schule bereits hinter sich gelassen. Wir schneiden besser ab als verdient.

Wissenschaftliche Qualität. Auf die Sicherung der wissenschaftlichen Qualität werde, im Gegensatz zu manchen Behauptungen, jedenfalls sehr viel Wert gelegt.