Im Streit zwischen den Regierungsparteien über eine von der SPÖ gewollte, dauerhafte "Hacklerregelung" über 2010 hinaus taucht ein neuer Vorschlag auf: Der Sozialforscher Bernd Marin regt an, Langzeitversicherte nicht automatisch früher zu pensionieren, sondern sie dafür zu belohnen, dass sie länger als andere arbeiten und damit mehr Pensionsbeiträge einzahlen. "Wer länger arbeitet, soll deutlich mehr kriegen", fordert Marin im Gespräch mit der Kleinen Zeitung.

Auch Bartenstein dafür. Dieser Idee ist Wirtschaftsminister Martin Bartenstein nicht abgeneigt. Auch er will die im Extremfall um fünf Jahre längeren Versicherungszeiten "mit höherer Pension belohnen". Die jüngsten, von Buchinger (SPÖ) und dem ÖVP-Arbeitnehmerflügel ÖAAB angezettelten Debatten, die auf eine dauerhafte Frühpension von Frauen mit 40 und Männern mit 45 Arbeitsjahren drängen, sind laut Bartenstein beendet. Er rechnet aber mit einer Wiederbelebung im Februar/März nach Vorlage des Berichts über die Entwicklung des Pensionssystems.

"Hacklerregelung." Eine unbefristete "Hacklerregelung" kann er sich aber nicht vorstellen. "Wer soll das bezahlen?", meinte Bartenstein zur Kleinen Zeitung. 2017 würde sie schon 560 Millionen Euro mehr kosten. Damit wären laut Bartenstein "die Einsparungen der jüngsten Pensionsreform mit einem Schlag weg". Buchinger solle sich statt dessen um eine Reform der Berufsunfähigkeits- und Invaliditätspension kümmern. Dort liefe es gar nicht rund, kritisiert Bartenstein.