SPÖ-Stadtparteichef Ewald Wiedenbauer hat Maria-Luise Mathiaschitz 2003 in die Politik geholt. Mathiaschitz war bis dahin Umweltärztin des Landes, ohne Parteibuch. Als Quereinsteigerin wurde sie gleich Gesundheits-Stadträtin in Klagenfurt. Man kann gut miteinander, es gibt auch private Einladungen.

Und jetzt? Nein, die eine große Bruchstelle zwischen dem Parteichef und seiner Stadträtin, die lässt sich nicht ausmachen, sagen Parteiinsider mit Blick auf die großen Themen: vom Salmonellenskandal im Strandbad Klagenfurt bis zur Feinstaubproblematik. Doch offensichtlich gab und gibt es viele Einzelteile, die jetzt zu einem Gesamten führen, und das deutet auf Bruch.

Wurde zu stark. Wahrscheinlich leistet Mathiaschitz zu gute und öffentlichkeitswirksame Arbeit, kommt parteiübergreifend an der Basis gut an, besonders auch bei den Frauen als gewichtiges Wählerpotential, ist der Versuch einer Antwort auf den Bruch. Klartext: Mathiaschitz wurde dem Parteichef zu stark. Zum Fürchten stark: Denn seit sie in einem Interview bekundete, dass Klagenfurt reif für eine Frau Bürgermeister wäre, ist Feuer am Dach.

"Mutter der Intrige". Vor diesem Hintergrund erklären sich viele das Faktum, dass Wiedenbauer nach Öffentlichwerden der Wahlmanipulation beim SPÖ-Parteitag am 12. Mai als Erstes Mathiaschitz als Mutter der von ihm so bezeichneten Intrige ausmachte. Dagegen verwehrt sich Mathiaschitz: Ihr gehe es ausschließlich um die Wahrheit. Kein Wort zur Spitzenkandidatur für die Bürgermeisterwahl. Nur der Hinweis, dass sie von der Politik nicht abhängig sei: Dank Rückkehrrecht in den Landesdienst.