Es waren rund 220.000 Studenten an 21 Universitäten gestern zu den Wahlen zur Hochschülerschaft aufgerufen - etwa ein Drittel nützte auch die Chance und suchten unter den teilweise kuriosen Fraktionen ihre Lieblingspartei.

Trend. Der Trend, der sich am frühen Abend abzeichnete, war recht klar: Österreichweit verlor die regierende Koalition aus Grün (GRAS) und Rot (VSStÖ) deutlich an Stimmen, die bürgerliche Aktionsgemeinschaft (AG) und die parteiunabhängigen Fachschaftslisten gewannen dazu. Wenig gravierende Änderungen gab es bei den kleineren Fraktionen.

Spitzenkandidat. An der Grazer Kunstuniversität war der Spitzenkandidat von "Delphin & Drache" Thomas Uttenthaler überglücklich: Die Fachschaftsliste verlor zwar 3,4 Prozent, verteidigte aber souverän die absolute Mehrheit. Er selbst heimste acht der neun Mandate ein und wird ÖH-Chef; ein Mandat konnte wie bisher der VSStÖ (sozialistische Studenten) erringen.

Fachschaftsliste TU. Große Befriedigung auch bei der Fachschaftsliste an der Technischen Universität Graz: Klare Wahlsiegerin ist Eva Daum, die die absolute Mehrheit um zwei Mandate auf acht von elf ausbauen konnte. Stark verloren die Grünen und der VSStÖ, die AG gewann leicht dazu.

Fachschaftsliste Leoben. Auch die Kollegen der Fachschaftsliste an der Montan-Universität legten aus dem Stand gleich drei Mandate hin. Den Rest teilen sich die Aktionsgemeinschaft (4), der VSStÖ und der Ring freiheitlicher Studenten (RFS) mit je einem Mandat. Die AG unter Peter Pulm erwartet, dass sie künftig den Vorsitz sztellt.

Medizin-Uni. Lange dauerte das Auszählen an der an sich relativ kleinen Medizin-Uni Graz, doch die Sensationen blieben aus: Weiterhin führen - bei leichten Verlusten - die Grünen mit vier Mandaten vor der AG (3), die allerdings deutlich zulegte, sowie dem VSStÖ, der mit zwei Mandaten gleich blieb. Koalitionsaverhandlungen werden nötig sein.

Unterschiede an Unis. Die Ergebnisse an den einzelnen Universitäten waren nicht einheitlich: So büßten die Grünen stark in Klagenfurt (minus elf Prozent) oder an der Salzburger Uni ein (minus acht Prozent), gewannen aber in Innsbruck sieben Prozent dazu. Der VSStÖ konnte in Klagenfurt vier Prozent dazugewinnen, verlor aber in Innsbruck fast die Hälfte seiner Stimmen und büßte auch in Salburg deutlich ein. In Innsbruck steigerte sich die Aktionsgemeinschaft von 31 Prozent auf 43 Prozent, in Klagenfurt um sieben Prozent.