Eine passende Wohnung zu finden, die man sich auch leisten kann, ist nicht einfach. Weder über den privaten Wohnungsmarkt noch über Genossenschaften. Aber auch über diese Anbieter - in Kärnten gibt es zehn Genossenschaften - könnte sich in Zukunft die Suche noch schwieriger gestalten.

Wohnbauförderungsgesetz. Die Wohnungen werden teurer, und das hängt mit dem Wohnbauförderungsgesetz von 1984 zusammen. Zwar hielt gerade dieses Gesetz die Wohnkosten in den vergangenen zwanzig Jahren relativ konstant, "weil es aber nicht abgefedert und adaptiert wurde, kommen jetzt die Erhöhungen", sagt Georg Wurmitzer, Obmann der Wohnbaugenossenschaft "Kärntnerland". Rund 2000 Mieter sind bereits betroffen. Sie zahlen jetzt zwischen 100 bis 150 Euro pro Monat mehr für ihre Wohnung. Über welche Genossenschaft sie zu ihrer Wohnung kamen, spielt dabei keine Rolle. Entscheidend ist das Jahr, in welchem das Wohnhaus errichtet wurde.

Teure Wohnungen. "Jetzt sind Häuser von 1984 dran. Dann erhöhen sich die Kosten für Wohnungen, die 1985 errichtet wurden und so weiter", erklärt Friedrich Sereinig, Geschäftsführer der Wohnbaugenossenschaft "Fortschritt". Und dabei stimmt schon jetzt das Angebot mit der Nachfrage nicht mehr überein. 73 Prozent der Wohnungssuchenden können maximal 360 Euro Wohnkosten bezahlen. Aber nur etwa 45 Prozent aller Genossenschaftswohnungen befinden sich noch in dieser Preisklasse.

Kosten rückerstatten. "Ich will den höheren Mieten gegensteuern", beteuert indessen zuständiger Referent Uwe Scheuch, der allen Mietern, die vom 1984er Gesetz betroffen sind, die Teuerung rückvergüten will. Aus dem Pot der Wohnbauförderung soll die Differenz für die einzelnen Mieter vom Land übernommen werden. "Wie das genau funktionieren soll, ist noch nicht klar", meint dazu Richard Pfeiler, Wohnungsreferent der Stadt Villach. Er nennt Scheuchs Vorhaben eine "Beruhigungspille". Insgesamt leben 15.000 Mieter in Genossenschaftswohnungen, die im Jahr 1984 oder danach errichtet wurden. "Würden allen die Mehrkosten über die Wohnbauförderung refundiert, würden den Genossenschaften Gelder für Sanierungen und neue Projekte fehlen", so Pfeiler. Er, Sereinig und Wurmitzer fordern mehr Mittel für die Wohnbauförderung.

Feldkirchen am teuersten. Laut Erhebungen der Arbeiterkammer sind die Mietkosten von 2002 bis 2006 bereits gestiegen. So muss im Schnitt für eine 90 Quadratmeterwohnung um 72 Euro mehr bezahlt werden. Am teuersten wohnt man in Genossenschaftswohnungen im Bezirk Feldkirchen, gefolgt von Hermagor und Klagenfurt.