Warum das SPÖ-Debakel?
HANNES ANDROSCH: Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr EU. Und da braucht es eine klare EU-Linie.

Haben Sie das vermisst?
ANDROSCH: Sich den Kritikern anzuschließen, hat sich nicht gelohnt. Übrigens, dem EU-Kurs haben alle Landesparteichefs und die Gewerkschaften zugestimmt. Sich jetzt an Faymann abzuputzen, ist billig.

Warum haben Sie die Schließung ihres AT & S-Werks knapp vor der Wahl verkündet?
ANDROSCH: Wir waren dazu verpflichtet. Es gibt eine Wirtschaftsverfassung, ein Insolvenzrecht, ein Reorganisationsgesetz, ein Börsengesetz. Die Betriebsräte haben das gewusst.

Muss die SPÖ eine kantigere Politik verfolgen?
ANDROSCH: Ja, hoffentlich. Was haben Sie denn geglaubt? Dass man der ÖVP das Spielfeld alleine überlässt und aufs eigene Tor spielt?

Machen Sie sich Sorgen wegen der Wien-Wahl und Strache?
ANDROSCH: Sicher, aber Häupl ist ein Kämpfer. Wir müssen kapieren, dass Toleranz etwas anderes ist als Indifferenz. Zu lange haben wir ein Problem mit schönen Worten weggeredet.