Österreich ist - und daran ist nicht zu rütteln - ein Paradies der Frührentner. Da muss man nicht einmal die immer wieder als Negativ-beispiel strapazierten ÖBB hernehmen, da reicht als Bestätigung die simple Beschäftigungsstatistik. Der zufolge gingen hierzulande im Vorjahr nur 41 Prozent der 55 bis 64-Jährigen einer Arbeit nach, in Deutschland lag der Wert bei 56, in der Schweiz bei 68 Prozent.

Kein Wunder, dass nicht nur Pensionsexperten, sondern auch Topmanager gebetsmühlenartig mahnen, wir alle müssten länger arbeiten. Zumindest in Deutschland nach dem Motto: Wasser predigen, Wein trinken. Denn eine Studie unter den 30 größten börsenotierten deutschen Unternehmen ergab, dass für gut die Hälfte der Manager die Rentenzahlung schon mit 60 beginnt. Ein weiteres Viertel werkt dann noch bis 62, für den Rest gilt die Altersgrenze von 65.

Damit nicht genug, fallen die Konzernlenker in ein üppig gepolstertes Altersruhekissen. Im Schnitt sieben Millionen Euro pro Jahr gön-nen die Firmen den Ex-Bossen, manche wie SAP zahlen mit einer Million weniger, manche wie Siemens mit 20,6 Millionen Euro deutlich mehr.

Bevor jetzt so etwas wie Mitleid mit dem Konzern aufkommt: Siemens war im Vorjahr größter Empfänger von Fördergeld und hat 90 Millionen Euro vom deutschen Steuerzahler kassiert. Für den übrigens das Rentenalter von 67 Jahren gilt.