Was sagt Ihnen das 78,4-Prozent-Ergebnis als neuer SPÖ-Chef?

PETER KAISER: Es ist ein Vertrauensvorschuss, der mich animiert, alles zu tun, was für die Partei richtig und wichtig ist. Ich bin seit meinem 13. Lebensjahr dabei und werde weiter nur für die Sachen eintreten, von denen ich überzeugt bin.

Sind die 78,4 Prozent ein Signal der Geschlossenheit der Partei?

KAISER: Ja, das ist ein Signal der Geschlossenheit, das in der Frage der Zulassung von Gerhard Köfer als Obmannkandidat auf der Kippe gestanden ist. Ich lade ihn ein, mit mir im Vorstandsteam von 30 Personen zu sein. Ich werde die Verantwortung auf alle Schultern aufteilen. Wir werden versuchen umzusetzen, was manchen noch vor Kurzem unmöglich schien: 2014 bestimmende Kraft zu sein.

Der Parteitag hat Ihnen mit der Nicht-Nominierung Köfers einen zusätzlichen Rucksack umgehängt?

KAISER: Ich habe mit Köfer kurz gesprochen. Wenn Rucksäcke zu tragen sind, werden wir es gemeinsam tun. Ich werde versuchen, das auszubügeln und bin überzeugt, dass er uns als Abgeordneter und Bürgermeister weiter eine wertvolle Stütze ist.

Keine Sorge, dass Köfer zum Märtyrer wird und so seine Chancen als Spitzenkandidat für die nächste Landtagswahl stärkt?

KAISER: Wir haben keine Märtyrer in der SPÖ, sondern Leute, die möglicherweise manches gerne anders erfahren hätten. Alles ist demokratisch abgelaufen.

Wie wollen Sie den selektiven Oppositionskurs schaffen?

KAISER: Dort, wo es wichtig und richtig ist, werden wir uns konstruktiv zeigen. Wo es notwendig ist, Dinge aufzuzeigen, werden wir das weiterhin tun. Nur jetzt um einiges deutlicher. Jene, die einen Oppositionskurs um jeden Preis wollen, sollen überlegen, was das etwa für den Gesundheitsreferenten hieße, in den Einsparungsdebatten nicht zu argumentieren und nicht auf die Leute zu schauen. Klar ist: Die Regierungskoalition wird sich warm anziehen müssen.

Wollen Sie jetzt Spitzenkandidat für die Landtagswahl werden?

KAISER: Ich bin jetzt Parteivorsitzender. Zum entsprechenden Zeitpunkt werden wir über den Spitzenkandidaten entscheiden.

Sie schließen es nicht aus?

KAISER: Wir müssen schauen, welche Person unter welchen Umständen am besten geeignet ist.

Wer werden die neuen Köpfe in Ihrem Team sein?

KAISER: Das besprechen wir Dienstag nach Ostern in einer Klausurtagung.