Zehn Tage vor der Wahl sollten die Spitzenkandidaten der fünf Parlamentsparteien Donnerstagabend zu einer weiteren Elefantenrunde zusammenkommen. Um 21.50 Uhr sollte das Quintett bei Servus-TV im Hangar-7 live auf Sendung gehen. Für die Diskussion sind 90 Minuten veranschlagt. Es wäre die zweite Zusammenkunft im laufenden Wahlkampf nach der ersten Runde, die von der Kleinen Zeitung und den anderen Bundesländerzeitungen Anfang September initiiert und organisiert worden war.

Doch daraus wird in der ursprünglichen Form nichts. Bundeskanzler Karl Nehammer fliegt zu einem vom polnischen Premierminister Donald Tusk kurzfristig einberufenen Hochwassergipfel nach Breslau, zu dem sich auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einfinden wird. Neben Österreich sind auch Polen, Tschechien, die Slowakei und Rumänien von den schweren Unwettern heimgesucht worden.

Nach Nehammers Absage haben nach Informationen der Kleinen Zeitung auch die Spitzenkandidaten von SPÖ und FPÖ, Andreas Babler und Herbert Kickl, ihr Kommen zurückgezogen. Die SPÖ wäre durch Klubobmann Philip Kucher in Salzburg vertreten gewesen, die FPÖ durch Susanne Fürst, die ÖVP Kanzleramtsministerin durch Karoline Edtstadler. Von den Spitzenkandidaten hätten nur Werner Kogler und Beate Meinl-Reisinger mitdiskutiert.

Schließlich entschloss sich der Sender, die Runde komplett abzusagen. Dabei dürfte auch mitgespielt haben, dass einige der Kandidaten lieber im Servus-TV-Studio in der Krieau am Rande des Praters als im fernen Salzburg diskutiert hätten.