Im Terfener Tunnel in Tirol, einem Tunnel der Neuen Unterinntalbahn, ist Mittwochabend nahe Fritzens aus bisher noch nicht genau bekannter Ursache ein Brand ausgebrochen. Ein Nightjet mit nach Angaben des Landes 151 Fahrgästen befand sich zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Brandes im Tunnel. 33 Personen wurden leicht verletzt bzw. es bestand Verdacht auf Rauchgasvergiftung, hieß es in der Nacht auf Donnerstag. Zuvor war die Polizei noch von rund 50 Leichtverletzten ausgegangen.

Laut Ermittlern soll das Feuer im Tunnel durch einen auf dem betroffenen Zug transportierten Kleinbus ausgelöst worden sein. Ein Hardtop auf dem Bus bewegte sich offenbar nach oben und streifte die Oberleitung, sagte der stellvertretende Leiter des Kriminalamts, Gert Hofmann, zur APA. Das habe bisherigen Ermittlungen zufolge den Brand ausgelöst. Die Ermittlungen seien jedoch noch nicht abgeschlossen, betonte Hofmann.

33 Verletzte aus Krankenhaus entlassen

Es lägen keine Hinweise vor, dass Personen ihre Sorgfaltspflicht verletzt hätten. Nun werde unter anderem noch der Fahrtenschreiber des Zuges ausgewertet, auch sei noch eine Expertise durch einen Sachverständigen ausständig. Nach aktuellem Stand sei "eher nicht" von einem Defekt an der Oberleitung auszugehen. Alle 33 Leichtverletzten konnten indes mittlerweile aus den Krankenhäusern entlassen werden.

Knapp nach 23 Uhr waren am Mittwoch alle Fahrgäste evakuiert gewesen. Zwischenzeitlich hatten die Einsatzkräfte wegen der Sitzplatzreservierungen bis zu 370 Fahrgäste angenommen. Dies bestätigte sich jedoch letztlich nicht. Die Evakuierung war nur mit Brand-Fluchthauben möglich, hieß es seitens der Leitstelle Tirol. Die genaue Brandursache war vorerst unklar. Offenbar dürfte ein Auto auf einem Nachtzug durch einen Oberleitungsschaden Feuer gefangen haben.

Auf die in Sicherheit gebrachten Fahrgäste warteten Rettungszelte, in denen sie versorgt werden können, teilten die ÖBB mit. Jene, die keine medizinische Versorgung benötigten, wurden mit Bussen nach Innsbruck gebracht. Schlafmöglichkeiten für alle Personen seien organisiert worden, berichtete das Land.

Der Zug war nach Hamburg bzw. Amsterdam unterwegs gewesen. Der Brand hatte einen Großeinsatz an Rettungskräften ausgelöst. 700 Einsatzkräfte waren an Ort und Stelle, allein rund 20 Feuerwehren wurden aufgeboten.