Einsatzkräfte haben Sonntagvormittag einen 34-Jährigen bewusstlos in einem Stiegenhaus in Wien-Ottakring aufgefunden. Der Mann, der zuvor an einer "Drogenparty" an der Adresse teilgenommen haben soll, war bereits stark unterkühlt. Am Montag befand er sich in immer noch lebensgefährlichem Zustand in einem Spital. Zwei Personen wurden indes festgenommen – sie sollen ihren Freund schon am Vorabend aus der Wohnung gezogen und im Lift "abgelegt" haben.
Bei den beiden u.a. wegen unterlassener Hilfeleistung Beschuldigten handelt es sich um 33 und 38 Jahre alte österreichische Staatsbürger, berichtete Polizeisprecher Philipp Haßlinger. "Sie sollen den Mann schon am Vorabend aus der Wohnung in den Lift gezogen haben. Da der 34-Jährige in der Früh noch immer im Aufzug lag, verständigten sie dann den Notruf. Der 34-Jährige befindet sich in Lebensgefahr in einem Krankenhaus", so der Sprecher. Die Männer wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien festgenommen. Ihnen werden auch schwerer Diebstahl, verschiedene Urkunden- sowie Drogendelikte vorgeworfen.
Stark unterkühlt und unter Drogen
Beamte der Polizeiinspektion Koppstraße waren von der Berufsrettung hinzugerufen worden. Die Rettungskräfte kümmerten sich um den reglosen 34-Jährigen, er wurde reanimiert. "Die Person war laut der Berufsrettung stark unterkühlt und dürfte unter Suchtmitteleinfluss gestanden sein", schilderte Haßlinger. Wie sich herausstellte, war der Mann am Vortag bei einer Party in einer der Wohnungen in dem Mehrparteienhaus zu Gast gewesen. Offensichtlich lag er schon die ganze Nacht über im Stiegenhaus.
Bei einer Hausdurchsuchung in der Wohnung fanden sich Drogen, aber auch die Geldbörse des 34-Jährigen – er war ohne Ausweise "abgelegt" worden. Außerdem wurden vermutlich verfälschte Blankorezepte sichergestellt.