Der Start am Weltraumbahnhof Kourou in Französisch Guayana war für 14.14 Uhr geplant, am gestrigen Donnerstag war er wenige Minuten vor dem geplanten Termin abgesagt worden. Es habe ein Gewitterrisiko gegeben, sagte ein ESA-Sprecher im Kontrollzentrum in der deutschen Stadt Darmstadt. Von dort aus wurde der Start der Sonde erfolgreich gesteuert.
Am Freitag klappte der Start wie im Bilderbuch. Exakt wie geplant um 14.14 Uhr MESZ hob die mächtige Ariane-5-Rakete ab und beförderte binnen rund 20 Minuten die Sonde ins Weltall. Es war der letzte Start der extrem erfolgreichen Baureihe Ariane-5. Sie war seit 1996 das Arbeitspferd der Europäer gewesen.
Die Sonde "Juice" wird nun acht Jahre zum riesigen Gasplaneten Jupiter unterwegs sein. Dann erhoffen sich Wissenschaftler wichtige Erkenntnisse über den größten Planeten unseres Sonnensystems und seine Monde: Es geht um die Frage, ob es auf ihnen grundsätzlich Leben geben könnte.
Lange Reise vor sich
Bevor sie ihre Arbeit am Jupiter aufnehmen kann, hat die Sonde eine lange Reise vor sich. Die Ankunft beim Jupiter ist für das Jahr 2031 geplant. Es handelt sich um die bisher am weitesten ins Sonnensystem hinausreichende Mission der europäischen Raumfahrtagentur ESA. An Bord hat die Sonde zehn wissenschaftliche Instrumente, mit denen sie einen Blick auf die Monde "Europa", "Kallisto" und "Ganymed" werfen soll. Geplant sind unter anderem Radar- und Lasermessungen im Vorbeiflug.
Die Sonde "Juice" (Jupiter Icy Moons Explorer) soll über Solarpaneele mit einer Größe von insgesamt 85 Quadratmetern mit Energie versorgt werden. Die Raumsonde ist auch mit Technologie und Know-how aus Österreich – allen voran der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ÖAW – ausgerüstet: So hat das Grazer Institut für Weltraumforschung mit der TU Graz u. a. ein neuartiges Quanteninterferenz-Magnetometer entwickelt.