Im Jänner hat die für die Wiener Gewässer zuständige Magistratsabteilung 45 (MA 45) mit dem Bau einer Zubringerleitung von der Neuen Donau zur Panozzalacke begonnen. Denn ohne zusätzliches Wasser drohe dem Augebiet in der Lobau sukzessive eine Austrocknung und Veränderung der Vegetation. Durch die Leitung könne man den Prozess in die Länge ziehen, bestätigte der Chef der MA 45 Gerald Löw einen Bericht des ORF. "In mehreren 100 Jahren wird hier Wald sein", sagte Löw der APA.
Die laut MA 45 85 Meter lange Leitung soll Wasser von der Neuen Donau in die Panozzalacke leiten. Von dort soll dann über das Tischwasser und den Großenzersdorfer Arm die Obere und Untere Lobau bewässert werden. "Längere Hitze- und Trockenperioden verursachen eine zusätzliche Belastung für die Lobau", sagte Löw. Laut Stadt Wien könnten zusätzliche 1.500 Liter pro Sekunde durch die neue Zuleitung in die Panozzalacke fließen. Auf lange Sicht müsse man jedoch damit rechnen, dass die Lobau zu einem Wald werde. Diese Tendenz endgültig zu stoppen sei nicht möglich, hieß es.
Frisches Wasser von der Neuen Donau
Auch an der Alten Donau führt die Stadt Wien frisches Wasser von der Neuen Donau zu. "Es ist heuer das zweite Mal, dass der Wasserspiegel durch die Trockenheit gefallen ist", sagte Löw. Man führe darum auch hier Wasser zu, jedoch vor allem um die Wasserqualität zu erhalten, hieß es von Löw. Gefahr, dass die Alte Donau austrocknet, sei jedoch nicht gegeben, so Löw.
Zu wenig Niederschlag
Der Ausgangspunkt und ursächliche Treiber für Trockenheit ist in mittleren Breitengraden immer ein Niederschlagsdefizit, also eine verringerte Menge an Niederschlag, so Klaus Haslinger von Geosphere Austria. Wenn es über einen kurzen Zeitraum nicht regnet, kann das zwar bereits ein Niederschlagsdefizit im meteorologischen Sinne bedeuten, es wird aber kaum Auswirkungen auf die Umwelt haben. Regnet es über mehrere Wochen oder Monate zu wenig, führt das zunächst zu trockenen Böden, in weiterer Folge leiden dann Pflanzen und Tiere und schließlich sieht man den fehlenden Niederschlag auch in niedrigeren Wasserständen in Flüssen und Grundwasser.
Der Winter, und hier vor allem der Februar mit durchschnittlich 57 Millimetern, gilt in Österreich als niederschlagärmste Zeit. Der Nordosten Österreichs ist aufgrund des pannonischen, kontinental geprägten Klimas jene Region, in der die wenigsten Niederschläge fallen.