Bei dem Mann soll es sich um ein führendes Mitglied einer serbisch-montenegrinischen Mafia-Bande handeln, die in Österreich in großem Stil mit Suchtgift handelt. Dem erstinstanzlichen Urteil zufolge hatte er am 28. Dezember 2019 mit sechs anderen Banden-Mitgliedern in einer Garage in der Bundeshauptstadt einer anderen Täter-Gruppe mit Gewalt 13 Kilogramm Kokain und 106.000 Euro abgenommen. "Wir haben keinen Zweifel, dass der Angeklagte vor Ort war", stellte die vorsitzende Richterin in der Urteilsbegründung fest. Zum gegenständlichen Verbrechen meinte sie: "Es ist ein nicht alltäglicher Fall, mit einer derartigen Brutalität konfrontiert zu sein". Der Angeklagte sei "respektlos mit fremdem Leben" umgegangen, was bei der Strafbemessung neben dem getrübten Vorleben und dem raschen Rückfall erschwerend gewertet wurde.
Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung
Verteidiger Werner Tomanek legte gegen das Urteil umgehend Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung ein. Die Staatsanwältin gab vorerst keine Erklärung ab.
Die Bande des Angeklagten hatte nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden zum Schein vorgegeben, in Wien einer anderen Täter-Gruppe Kokain abkaufen zu wollen. Dafür wurde eigens eine Lagerhalle angemietet. Als zwei Männer der anderen Gruppe am Übergabeort erschienen, warteten laut nicht rechtskräftigem Urteil der Angeklagte und seine Mittäter bereits hinter aufgestellten Matratzen auf sie und schlugen sie dann mit roher Gewalt zu Boden und traten mit Füßen auf sie ein. Einem der beiden wurde auch ein Messer in den Rücken gestochen, der Mann wurde dabei schwerstverletzt.