Ein 45-jähriger Buslenker, der mit seinem Fahrzeug am Donnerstag in Pflach (Bezirk Reutte) mit einem Güterzug kollidierte, ist laut Polizei Donnerstagabend in der Klinik Innsbruck seinen schweren Verletzungen erlegen. Er war gegen 7.00 Uhr am Steuer eines Schulbusses aus noch unbekannter Ursache an einem unbeschrankten Bahnübergang auf die Gleise geraten. Zwei Kinder wurden bei dem Unfall ebenfalls verletzt.
Der Bus wurde rund 30 Meter mitgeschleift, touchierte einen Oberleitungsmast und kam dann zum Stehen. Der einheimische Buslenker sei aufgrund der Rotation des Fahrzeugs aus dem Bus geschleudert worden und rund 20 Meter neben den Gleisen zu liegen gekommen, so die Exekutive. Er wurde in die Klinik nach Innsbruck geflogen. Die zwei Kinder - ein deutsches Geschwisterpaar im Alter von elf und 13 Jahren - wurden verletzt.
Kein Schranken oder Lichtzeichen
Dem Pressesprecher der ÖBB, Christoph Gasser-Mair, war es im Gespräch mit der APA wichtig zu betonen, dass es sich um "keinen ungesicherten Bahnübergang" handle – die Sicherung basiere "in dem Fall auf den Verkehrszeichen". Es gebe allerdings "keine Lichtzeichenanlage und keine Schranken", der Bahnübergang sei also "technisch nicht gesichert", führte der Sprecher aus.
Der Güterzug sei Richtung Vils unterwegs gewesen. Mittlerweile sei zwischen Reutte und Vils ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Gemeinsam mit der Polizei werde aktuell die Unfallursache erhoben, so Gasser-Mair weiter. Es würden "sämtliche Daten – wie etwa der Funkverkehr der Lok – ausgewertet und Zeugenbefragungen durchgeführt". Der Lokführer sei seinen Informationen nach unverletzt.
Neben jenen Untersuchungen liefen aktuell Wiederherstellungsmaßnahmen an der Strecke – unter anderem sei die Oberleitung beschädigt. Die Streckenunterbrechung dauere an, Gasser-Mair rechnete vorerst nicht damit, dass der Zugverkehr im Laufe des Tages wieder aufgenommen werden könnte.
Warum der Linienbus in den Bahnübergang einfuhr, war indes weiter unklar, so die Polizei. Der Unfallhergang war Gegenstand von Ermittlungen.