Rund zwei Drittel der untersuchten Kinder (69 Prozent) haben vor dem Überqueren einer Straße nur reflexartig nach links und rechts geschaut. Nur 29 Prozent zeigten die richtige Blickabfolge. Das zeigte eine empirische Studie des verkehrspsychologischen Instituts "sicher unterwegs" in Zusammenarbeit mit der Universität Wien. Nahezu alle Befragten wussten zwar über grundsätzliche Verkehrsregeln Bescheid, konnten das Wissen aber nicht richtig einsetzen.

Fast hundert Prozent der teilnehmenden Vorschüler wussten, was eine rot oder grün leuchtende Fußgängerampel bedeutet, aber mehr als ein Fünftel gab auf die Frage, ob man bei Grün einfach gehen dürfe, die falsche Antwort. Die Studie wurde mit 69 Kindergarten- und Vorschulkindern im Alter zwischen fünf und sechs Jahren an zwei Kindergärten in Wien durchgeführt.

Nur zwei Kinder von insgesamt 69 wendeten alle fünf Handlungsschritte beim Queren einer Fahrbahn richtig um, 44 Prozent setzten von fünf Schritten nur zwei. Der Durchschnitt an durchgeführten Handlungsschritten lag bei 2,6.

Eine weitere Studie des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigte, dass Schulkinder im Straßenverkehr in der Freizeit öfter verletzt werden, als auf dem Schulweg. So wurden in den vergangenen drei Jahren sechsmal so viele Kinder zwischen sechs und 14 Jahren in der Freizeit im Straßenverkehr verletzt als auf dem Schulweg. Insgesamt wurden zwischen 2019 und 2021 5848 Kinder dieser Altersgruppe bei Verkehrsunfällen in Österreich verletzt, davon 951 am Schulweg, so die Daten der Statistik Austria.

"Die Verkehrssicherheit am Schulweg ist höher. Schülerlotsen und Exekutive sichern Übergänge. Der Schulweg ist für Kinder die Chance, in einem gesicherten Umfeld Kompetenz im richtigen Verhalten im Straßenverkehr zu erlangen", erklärte VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.