Über den tatverdächtigen Vater im Fall von drei am Samstag in Kroatien getöteten Kindern ist am Mittwoch die Untersuchungshaft verhängt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte diese unter anderem wegen der möglichen Beeinflussung von Zeugen und der schwierigen Umstände der Tat beantragt. Der Richter nahm die Haftgründe an, berichtete der Sender N1. Der Pflichtverteidiger kündigte Berufung an. Die Ermittlungen wurden unterdessen für geheim erklärt, da die Opfer Kinder sind.
Die Tat wird nach kroatischem Recht als schwerer Mord auf heimtückische Weise und gegen besonders schutzbedürftige Personen qualifiziert. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beschuldigten vor, seinen Kindern vorsätzlich das Leben genommen zu haben, hieß es in einer Mitteilung. Ihm könnte laut Medien die höchste in Kroatien mögliche Haftstrafe von bis zu 50 Jahren drohen. Nach kroatischer Gesetzeslage wird für jede der inkriminierten Taten eine Einzelstrafe ausgesprochen, diese werden zusammengerechnet, das Gesamtausmaß kann aber 50 Jahre nicht überschreiten.
Anwalt riet zum Schweigen
Der Wiener hatte am gestrigen Dienstag auf Empfehlung seines Pflichtverteidigers sowohl im Verhör bei der Kriminalpolizei als auch bei der Staatsanwaltschaft geschwiegen. Der Anwalt Marko Ivica erklärte vor Journalisten, dass er eine Verteidigungsstrategie entwickeln werde, sobald er die Einsicht in die gesamte Ermittlungsakte bekomme. Laut Medien bezeichnete er seinen Mandanten als psychisch relativ stabil. Er sei ruhig und kooperativ. "Es wird ihm bewusst, was er getan hat", sagte der Anwalt zu RTL. Auch die Ärzte in der Zagreber psychiatrischen Klinik sollen bei der ersten Untersuchung am Montag zu dem Schluss gekommen sein, dass er sich seiner Tat bewusst sei, berichtete der Sender.
Der Mann wird verdächtigt, in der Nacht auf Samstag seine Kinder - einen vierjährigen Sohn und siebenjährigen Zwillinge - getötet zu haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass er sie mit Medikamenten betäubt und anschließend erstickt habe. Die genaue Todesursache wird noch ermittelt. Er selbst soll daraufhin versucht haben, sich mit Medikamenten das Leben zu nehmen.