In Tirol sind am Samstag zwei Kletterer bei Alpinunfällen schwer verletzt worden. Eine 55-jährige Österreicherin ist am Samstagvormittag im Zillertal 20 Meter über felsdurchsetztes Gelände abgestürzt. Beim Versuch, sie zu retten, verlor Polizeiberichten zufolge auch der Bergführer den Halt. Ein weiterer schwerer Unfall ereignete sich im Stubaital. Ein 34-jähriger Österreicher zog sich nach einem Felssturz schwere Verletzungen an Oberkörper und Gesicht zu, so die Polizei.
Der 34-Jährige war am Samstagvormittag gemeinsam mit zwei Bekannten und einem Bergführer zum Gipfel des Zuckerhütls in den Stubaier Alpen aufgestiegen. Beim Abstieg löste sich unmittelbar unter dem Gipfel plötzlich ein etwa eineinhalb Meter hoher und rund 300 bis 400 Kilogramm schwerer Stein aus dem Fels, rutschte seitlich in die Gruppe und drohte den 34-Jährigen, der an zweiter Stelle ging, in die Tiefe zu reißen. Der Bergführer und seine Begleiter konnten den Mann am Seil halten, dennoch zog sich der 34-Jährige schwere Verletzungen zu. Er wurde nach der Erstversorgung in die Klinik Innsbruck geflogen. Eine an vierter Stelle gehende 33-Jährige erlitt Prellungen an den Beinen. Sie wurde in das Krankenhaus Hall geflogen.
Absturz über felsdurchsetztes Gelände
Auch der schwere Alpinunfall im Zillertal ereignete sich beim Abstieg. Eine dreiköpfige geführte Tourengruppe hatte am Samstagvormittag den Gipfel des Olperer in den Zillertaler Alpen erreicht. In einem Schneefeld verlor die hinten gehende 55-Jährige aus bisher ungeklärter Ursache den Halt und stürzte rund 20 Meter über felsdurchsetztes Gelände ab. Beim Abstieg zu der Verletzten rutschte auch der Tourenführer etwa 10 Meter weit ab und zog sich dabei eine Bänderverletzung zu. Aufgrund der Wetterlage war ein direkter Anflug des Notarzthubschraubers zunächst nicht möglich. In einem kurzen Wolkenfenster wurden die Frau und der verletzte Tourenführer schließlich mittels Tau geborgen und ins Tal geflogen.