Von 27. März bis 5. April sind die Schulen in Österreich geschlossen. Nicht wegen Corona, sondern wegen der Osterferien. Zumindest ist das der Plan. Geht es nach Virologen Andreas Bergthaler sollten die schulfreie Phase diesmal verlängert werden - um das Infektionsgeschehen wieder zu drücken: "Es würde wahrscheinlich wenig Schaden verursachen und in ein Zeitfenster fallen, wo wir erwarten, dass die Zahlen gerade sehr hoch sind", betonte er gegenüber dem ORF.
Hintergrund des Vorstoßes: Der Experte ging am Montag davon aus, dass die Neuinfektionen weiter steigen werden - derzeit geschehe das linear, die Gefahr sei aber groß, dass es neuerlich zu einem exponentiellen Wachstum komme vor allem dann, wenn man weitere Öffnungen zulasse.
So könne es sein, dass Österreich an der Kippe zur nächsten großen Coronawelle stehe: "Es spricht aus wissenschaftlicher Sicht viel dafür, dass wir die Zahlen massiv reduzieren müssen. Wenn wir gar nichts machen und einfach zuwarten, werden uns die Zahlen um die Ohren fliegen." Daher müsse man, so der Molekularmediziner in "Wien heute", nun gegensteuern.
Besserung der Lage in einem halben Jahr
Auch der Anstieg bei den Fällen von Corona-Mutationen bereiten Bergthaler Sorge, da sie häufig schwerere Verläufe zur Folge haben und letztlich zu einer hohen Krankenhausauslastung führen könnten. Der Virologe bezeichnet die kommenden zwei Monate als besonders schwierig, weil die Zahl der Neuinfektionen noch steigen werde und die Impfungen noch nicht so verbreitet sind, damit all jene, die besonders schützenswert sind, auch immunisiert sind.
Doch bis spätestens Herbst vermutet Bergthaler eine deutliche Entspannung der Lage: "In einem halben Jahr sind Inzidenzen, wo wir jetzt sagen, wir müssen sofort in einen Lockdown gehen, nicht mehr ganz so relevant, weil wir die vulnerablen Bevölkerungsgruppen per Impfung geschützt wissen."