Im Zusammenhang mit den Krawallen in der Silvesternacht in Wien-Favoriten sind drei weitere Festnahmen erfolgt, insgesamt vier junge Männer befinden sich nunmehr in Haft, erfuhr die APA am Dienstag auf Nachfrage bei der Wiener Polizei. Ein weiterer Verdächtiger wurde auf freiem Fuß angezeigt. Die Staatsanwaltschaft prüft indes einen Anfangsverdacht wegen Landfriedensbruchs im Zusammenhang mit den Randalen.
Festgenommen wurde nun unter anderem ein 19-Jähriger aus Syrien. Gegen ihn wird wegen mutmaßlicher Mittäterschaft bei einem Einbruchsversuch ermittelt. Ein Landsmann (21) soll im Zuge der Vorfälle rund um den Reumannplatz versucht haben, mit einem zu einem Rammbock umfunktionierten Mistkübel in ein Juweliergeschäft einzubrechen. Er war gleich damals festgenommen worden und befindet sich ebenfalls in Haft, sagte Polizeisprecher Daniel Fürst.
Die beiden weiteren Festnahmen betreffen zwei österreichische Staatsbürger, 18 und 21 Jahre alt. Ihnen wird versuchte bzw. schwere versuchte Körperverletzungen angelastet - sie sollen Polizisten mit Feuerwerkskörpern beworfen haben. Zudem wurde ein 17-Jähriger irakischer Herkunft ausgeforscht und wegen Sachbeschädigung und schwerer Sachbeschädigung angezeigt.
Insgesamt liegen bei der Landespolizeidirektion 14 Sachbeschädigungsdelikte im Zusammenhang mit den Favoritner Silvester-Randalen auf. Neben den nunmehr vier Festnahmen wurden neun Personen ausgeforscht und angezeigt. Die Ermittlungen laufen noch.
Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hatte am Neujahrstag betont, dass es seitens der Polizei keine Toleranz für dies Straftäter geben und durch Schwerpunktaktionen gegen alle Beteiligten vorgegangen werde. "Die Angriffe auf die Polizistinnen und Polizisten sind absolut inakzeptabel. Ich bin froh, dass aufgrund der raschen und intensiven Ermittlungen unter anderem jene Personen, die verdächtigt werden, Polizisten mit pyrotechnischen Gegenständen beworfen zu haben, gefasst werden konnten", sagte der Ressortchef am Dienstag.
"Parallelgesellschaften haben bei uns nichts verloren. Dagegen braucht es ein hartes Vorgehen von allen Seiten", so Nehammer. Der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl werde beim bereits angekündigten Sicherheitsgipfel mit der Stadt Wien weitere Maßnahmen besprechen. Die FPÖ kündigte eine parlamentarische Anfrage an Nehammer zur Causa an.