Der Katholische Familienverband Österreich (KFÖ) kritisiert die Schulschließungen im Zuge des zweiten Lockdowns. "Ich fürchte, dass wir dadurch eine ganze Generation zu Coronaverlieren machen", so KFÖ-Vizepräsidentin Astrid Ebenberger. Angesichts der Aussetzung des Präsenzunterrichts bis 7. Dezember forderte sie mehr pädagogische Unterstützung für Schüler mit Defiziten und eine Wiederöffnung der Bildungseinrichtungen zeitgleich mit dem Handel. Politisch wie gesellschaftlich müsse in den nächsten drei Wochen alles getan werden, um einen weiteren Lockdown der Schulen zu verhindern.
Ebenberger forderte auch ein Aussetzen der Betreuungsgebühren für jene Kinder, die sie nicht in Anspruch nehmen, und Planungssicherheit für die Oberstufe. "Wir müssen jetzt schon an die Matura denken", meinte Ebenberger, die sich auch eine Aussetzung der Zentralmatura vorstellbar kann - "allerdings müssen die Schüler darauf vorbereitet werden".
Es gelte nun, alle Bemühungen auf das "Distance Learning" zu bündeln: "Kinder die jetzt schon erkennbare Defizite haben müssen jetzt deutlich gefördert und unterstützt werden", so Ebenberger. In den offenen Schulen müsse daher neben der Betreuung vor allem pädagogische Unterstützung erfolgen. Konkret müssten Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben am Schulstandort Aufgaben zu erledigen und sollten dabei bei Bedarf auch Unterstützung erhalten, forderte der KFÖ.
Positiv hob der Familienverband die Einrichtung sogenannter Lernstationen für Kinder hervor, die Zuhause keinen Platz zum Lernen haben sowie die Möglichkeit, dass Lehrer jene Schüler und Schülerinnen in die Schule holen dürfen, die Förderbedarf haben.
Ziel müsse es sein, den Unterricht ab 7. Dezember wieder in den Schulen für alle Kinder stattfinden zu lassen - also zeitgleich mit der Wiederöffnung des Handels und dem Start des Weihnachtsgeschäfts. "Alles andere wäre eine bildungspolitische Bankrotterklärung", konstatierte die KFÖ-Vizepräsidentin.