Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat sich gegen eine Aufweichung des Schutzstatus des Wolfs ausgesprochen. Das teilt sie in einer Stellungnahme auf eine Petition "Tiroler Almen erhalten und schützen" von ÖVP-Nationalrat Hermann Gahr mit, berichtete die "Tiroler Tageszeitung" (Montagausgabe).
In Österreich gebe es derzeit drei Wolfsrudel, aber keines in der alpinen Region, hieß es demnach aus dem Umweltministerium. Die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie verpflichte, einen günstigen Erhaltungszustand der natürlichen Lebensräume und wildlebenden Tier-und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse zu bewahren oder wiederherzustellen. Hinsichtlich des Wolfes könne "von einem günstigen Erhaltungszustand in Österreich weiterhin nicht ausgegangen werden", stellte die Ministerin laut der "Tiroler Tageszeitung" fest.
Das Umweltministerium sprach sich zugleich gegen eine Änderung der Richtlinien aus. "Um Koexistenz von Wölfen und Almwirtschaft zu ermöglichen, ist die Durchführung von Herdenschutzmaßnahmen unumgänglich." Außerdem würde die Schaffung von wolfsfreien Zonen nicht im Einklang mit der Habitat-Richtlinie stehen.
Der WWF sprach in einer Reaktion von einem "wichtigen politischen Signal. "Österreich hat viel Zeit verloren, obwohl es seit dem Jahr 2012 einen breit abgestimmten Managementplan gibt, mit dem wir die natürliche Rückkehr der Wölfe gut meistern könnten. Dafür braucht es aber auch eine ausgewogene Beratung und gezielte Förderung für Präventionslösungen, die es noch viel zu selten gibt", sagte WWF-Experte Christian Pichler.