Verschmähte Frühlingsgefühle im Tiergarten Schönbrunn: Bei der mit Spannung erwarteten Paarungszeit der Großen Pandas erfolgte zwar ein erstes Kennenlernen von Männchen Yuan Yuan mit Weibchen Yang Yang, Nachwuchs wird es heuer aber keinen geben. "Es klappt eben nicht immer auf Anhieb", erklärte Zoologin Eveline Dungl, nachdem sich das Pärchen zuvor erfolglos nähergekommen war.
Pandas sind nur zwei Tage im Jahr paarungsbereit. In Schönbrunn leben die Einzelgänger in getrennten Anlagen mit Sichtkontakt. Am 27. März war es wieder soweit, die Verbindungstüren wurden geöffnet. Bei der ersten Begegnung gab es ein kurzes Gerangel, wie der Tiergarten am Donnerstag berichtete. Danach gingen der nach dem Tod von Long Hui im Dezember 2016 im Frühjahr des Vorjahres nach Wien gekommene Yuan Yuan und Yang Yang auf Distanz.
Ihre Kommunikation über Duftmarken und Laute nahm in den kommenden Tagen aber stetig zu. In Schönbrunn - der einzige Zoo in Europa, in dem die bedrohten Bären bisher auf natürliche Weise Nachwuchs bekommen haben - keimte Hoffnung auf. "Sie zeigten das gleiche Verhalten wie damals Yang Yang und Long Hui vor den Paarungen. Yang Yang kletterte auf die Plattform und signalisierte mit bellenden Lauten, dass die Zeit noch nicht gekommen ist. Wie einst Long Hui wartete Yuan Yuan unten in sicherer Distanz und bewachte sie", berichtete Dungl.
Trotz gegenseitigem Interesse kam es bei der ersten Begegnung der Tiere aber zu keiner Paarung. "Warum, das wissen nur die beiden. Sie sind in einem fortgeschrittenen Alter und greifen auf unterschiedliche Erfahrungen zurück", meinte Dungl. Yang Yang und Yuan Yuan sind im 20. bzw. 21. Lebensjahr. Große Pandas werden in Zoos bis zu 35 Jahre alt. Am 2. April blieben die Verbindungstüren für beide wieder geschlossen.
Yang Yang hat bisher fünfmal Nachwuchs bekommen. Fu Long, Fu Hu, Fu Bao und die Zwillinge Fu Feng und Fu Ban leben mittlerweile in China.