Ein bislang unbekannter Täter tötete in der Vorwoche in Gunskirchen (Bereich Oberriethal) auf einem Feld vermutlich durch einen Schuss den besenderten Kaiseradler Alois, nahm das getötete Tier mit und warf den Sender an einer anderen Stelle in die Traun. Die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich erstattete Anzeige.
27 junge Kaiseradler hat BirdLife Österreich seit 2011 mit einem Sender versehen. Nach acht Jahren die traurige Bilanz: Ein Drittel wurde Opfer illegaler Verfolgung, ein Drittel ist verschollen oder an anderen Todesursachen verendet und lediglich ein Drittel der Kaiseradler lebt.
Alois zählte noch bis vor wenigen Tagen zu einem Musterbeispiel des Greifvogelschutzes. Nachdem er Ende Mai 2019 geschwächt aufgefunden und in der EGS Haringsee gesund gepflegt wurde, versah ihn die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich mit einem Sender
und entließ ihn in die Freiheit. „Einen verletzten Vogel in die Freiheit zu entlassen und ihm eine zweite Chance zu geben, ist ein besonderer Moment!“, freute sich damals Matthias Schmidt, Greifvogelexperte von BirdLife Österreich. Er überwachte Alois Telemetriedaten rund um die Uhr, bis der Sender letztlich nur noch Temperaturdaten der Traun übermittelte. So wurde der Tathergang auf die Minute genau rekonstruiert.