Einen nicht alltäglichen Fund hat eine Spaziergängerin am Mittwoch in Jois (Bezirk Neusiedl am See) gemacht: Am Ufer des Neusiedler Sees sah sie einen schwarzen Kleinwagen, der verlassen und mit laufendem Motor mit dem Heck im Wasser stand. Polizisten forschten den Lenker aus. Der Mann, der laut Landespolizeidirektion eine Spazierfahrt unternommen hatte, wurde wegen Alkoholisierung angezeigt.

Die Frau habe am Mittwochnachmittag das quasi herrenlose Auto gefunden, das teilweise im See gestanden sei und sofort Feuerwehr und Polizei gerufen, schilderte Polizeisprecher Johannes Kollmann der APA. "Es war keine sonstige Person im Nahebereich des Autos anwesend", sagte Kollmann.

Nach Bergung wieder fahrbereit

Beamte der Polizeiinspektion Neusiedl am See machten mithilfe des Zulassungsscheins, der sich im Auto befunden hatte, binnen kurzer Zeit den Besitzer ausfindig. "Der Wagen war unbeschädigt. Nach der Bergung durch die Feuerwehr war das Auto auch wieder fahrbereit", berichtete der Polizeisprecher.

Der Lenker, ein 37-Jähriger aus dem Bezirk Eisenstadt Umgebung, erzählte den Polizisten, dass er in der Nacht auf Mittwoch Rotwein und Whisky getrunken habe. "Er ist dann ins Auto eingestiegen und spazieren gefahren", sagte Kollmann. Bei Jois hatte er dann offenbar genug. "Dort drehte er um. Beim Umdrehen ist er dann in den See gerutscht über die Böschung." Weil er nicht mehr weiterfahren konnte, sei er zu Fuß zum Hafenbereich spaziert und habe sich mit einem Taxi zurückbringen lassen.

Bei der Befragung des Mannes wurde auch ein Alkoholtest gemacht, der einen marginalen Wert von 0,008 Milligramm Alkohol ergeben habe. Der Wagen sei etwa zehn Stunden mit laufendem Motor abgestellt gewesen. Deshalb müsse man diesen Wert hochrechnen. Der 37-Jährige wurde bei der Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See angezeigt - "nicht wegen eines Verkehrsunfalls, sondern aufgrund seiner vermeintlichen Alkoholisierung", sagte der Polizeisprecher.