Nach Sexismus-Vorwürfen gegen den Bürgermeister von Retz (Bezirk Hollabrunn), Helmut Koch (ÖVP), hat am Freitag in Korneuburg ein Zivilprozess stattgefunden. SPÖ-Stadträtin Elisabeth Germann hatte erklärt, dass Koch vor ihr seine Unterhose gezeigt habe, woraufhin der Stadtchef auf Unterlassung und öffentlichen Widerruf klagte. Das Urteil wird den Parteien schriftlich zugestellt.
Am 19. Juli berichtete die SPÖ-Lokalpolitikerin in einem offenen Brief von einem Termin am Vortag und verlangte den Rücktritt Kochs. "Auf die Frage der Direktorin, ob jemand Kaffee möchte, hat Bürgermeister Koch geantwortet, selbstverständlich schwarz, er sei schwarz bis ins Innerste, er habe sogar schwarzes Blut und schwarze Unterhosen an. Dann hat er die Hose geöffnet bis seine Unterhose sichtbar war und gesagt, ach schau heute ist sie gestreift", hieß es in dem Schreiben. Von ÖVP-Landesparteichefin Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner forderte Germann damals einen Ausschluss des Stadtchefs aus der Volkspartei.
Im Prozess am Freitag wies Koch einmal mehr die Vorwürfe zurück, wie die Niederösterreichischen Nachrichten" ("NÖN") berichteten. Die mediale Aufmerksamkeit, die die Causa mit sich brachte, bezeichnete er als "Erniedrigung - nicht nur für mich, auch für unsere schöne Stadt". Germann blieb dabei, dass der Stadtchef vor ihr die Hose geöffnet hat. Sie sei daraufhin "sprachlos" gewesen, bekräftigte die SPÖ-Politikerin.