Am Piz Buin, mit 3.312 Metern Vorarlbergs höchster Berg, steigt die Eisschlag-Gefahr. Die Gletscher gingen auch im Silvretta-Massiv (Bild) zurück. Darum komme es immer wieder zu Eisabbrüchen im Gletscherbereich. "Grundsätzlich kann ich nur empfehlen, dass Touren in diesem Bereich in Begleitung eines Bergführers unternommen werden", warnte Martin Netzer, Bürgermeister von Gaschurn (Montafon).
Da es sich um hochalpines Gelände handle und es in der Eigenverantwortung der Alpinisten liege, wo sich diese bewegten, weise man hiermit auf die Gefahr von Eis- und Steinschlag hin, hieß es in der Mitteilung der Gemeinde. Im Bereich des Zu- und Abstiegs zum Piz Buin sei diese Gefahr sehr präsent. Es drohe, ein Teil des "Eisbalkons" abzubrechen, hieß es. Nicht nur in dem Bereich, sondern generell, sei aufgrund der klimatischen Veränderungen im Hochgebirge mit alpinen Gefahren zu rechnen. Die Gemeinde veröffentlichte auf ihrer Homepage Geländeaufnahmen, in denen die Gefahrenzonen ausgewiesen sind.
Laut Landesgeologe Walter Bauer steigt die Gefahr von Steinschlag und Rutschungen in Vorarlberg nicht an, wenn man sich die Statistik der vergangenen 200 Jahre ansehe. "Die Lage bleibt eigentlich konstant. Es gab hier immer Schadensereignisse und Bewegungen, egal ob in der Kälteperiode 1850 bis 1880 oder in der jetzigen Wärmeperiode. Das gehört zum Leben in den Alpen dazu", sagte Bauer.
Der Großteil der Fläche Vorarlbergs liege so tief, dass wichtige Infrastruktur von einem Abtauen des Permafrostes wenig betroffen sei. Die Situation am Ochsentaler Gletscher am Piz Buin sei aufgrund der Höhe eine Ausnahme. Ein Eisbruch dort sei "mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten" und werde wohl die darunter verlaufende Wanderroute treffen, daher habe man Maßnahmen ergriffen, betonte Bauer.