Drei blutjunge Ziesel sind in Wiener Neustadt in der Nähe der Arena Nova auf der Straße entdeckt und in die zum WTV gehörende Wildtierstation nach Gloggnitz gebracht worden. Die Hilfe kam gerade noch rechtzeitig: Die rund drei Wochen alten Tiere waren stark dehydriert, ein Ziesel schwebte bereits in akuter Lebensgefahr.
Das Muttertier war offenbar Opfer des Straßenverkehrs geworden, schrieb der WTV am Montag, sie wurde tot aufgefunden. Eine Passantin sammelte die auf der Straße herumirrenden Tiere ein und brachte sie ins Tierambulatorium nach Ternitz, wo sie untersucht und mit Aufzuchtmilch erstgefüttert wurden. Seither werden sie in der Wildtierstation in Gloggnitz aufgepäppelt."Hedwig", "Cedwick" und "Chedwick", wie die zwei Weibchen und das Männchen getauft wurden, scheinen sich gut erholt zu haben, hieß es vom WTV am Montag. Das Trio hätte bereits damit begonnen, feste Nahrung in Form von Nüssen zu sich zu nehmen. Weil die Kleinen aber noch nicht komplett "über den Berg" sind, werden sie weiterhin intensiv gepflegt. Läuft alles nach Plan, sollen sie in einigen Monaten ausgewildert werden.
Das Europäische Ziesel (Spermophilus citellus) ist ein gelb-braun-graues, mittelgroßes Nagetier aus der Familie der Hörnchen. Es gilt in Österreich als gefährdet und ist streng geschützt. Sein Vorkommen reicht hierzulande vom östlichen Waldviertel über Wien bis hinein ins Mittelburgenland, vorwiegend auf Wiesen und Weiden. Charakteristisch für Ziesel ist ihr "Männchen-Machen", das ihnen das rechtzeitige Erkennen von Gefahren ermöglicht. Bei Gefahr geben sie ihre typischen Pfiff-Laute von sich.
Gerade in Wien mussten und müssen Ziesel immer wieder Wohnbauprojekten weichen, kritisierte der WTV. So verlieren die bedrohten Nager zunehmend ihren natürlichen Lebensraum.