Am Freitag wird in Wien wieder eine großer Klima-Demonstration erwartet. Unterstützt von anderen Gruppen hat die "FridayForFuture"-Bewegung zu einem Protestmarsch vom Westbahnhof zum Heldenplatz aufgerufen. "Wir können es schaffen, die Klimakatastrophe zu verhindern", sagte Co-Organisator Johannes Stangl bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

Mit der Demonstration wollen die Organisatoren erneut Druck auf die Regierungen ausüben, um die Klimapolitik "radikal zu ändern". "Es ist unsere Zukunft, die verspielt wird", meinte Stangl. Eine der Grundforderungen ist weiterhin, dass der Klimavertrag von Paris eingehalten wird und die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt werden muss. Dafür soll die Politik die Rahmenbedingungen schaffen.

Unterstützt wird der Protest unter anderem von der Umwelt-NGO Greenpeace. Klima-Sprecher Adam Pawloff bezeichnete den Kampf gegen den Klimawandel als "größte Herausforderung in der Menschheitsgeschichte". Gerade für Österreich seien die Folgen fatal: Selbst bei einer begrenzten Erwärmung von 1,5 Grad wären etwa 80 Prozent der Gletscher verschwunden. Der Bundesregierung unterstellte Pawloff "Totalversagen". Den Protest könne man daher "voll und ganz unterschreiben".

Unter den Organisationen ist auch "System Change not Climate Change". Auch hier war die Kritik an der Bundesregierung groß: So würde Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) den Bau der dritte Piste am Flughafen - ein "klimaschädliches Monsterprojekt" - verteidigen, meinte Sprecherin Mira Kapfinger. Zudem habe die Regierung "einen Klimaleugner als Vizekanzler". Susanne Hofer, Vorsitzende der ÖGB-Jugend, urgierte, die großen Konzerne vermehrt in Pflicht zu nehmen, da diese für 70 Prozent der Emissionen verantwortlich sind.

Ob die Proteste am Freitag ähnlich groß werden, wie jene Mitte März, als sich bis zu 25.000 Personen beteiligten, konnten die Organisatoren im Vorfeld nicht abschätzen. Treffpunkt ist jedenfalls 17.00 Uhr am Christian-Broder-Platz beim Wiener Westbahnhof, dann geht es über die Mariahilfer Straße zur Abschlusskundgebung am Heldenplatz.