Im Vollrausch hat ein 21-Jähriger in der Nacht auf Dienstag in Wien-Neubau eine Arbeitskollegin gewürgt und später in einer Polizeiinspektion eine angehende Exekutivbeamtin schwer verletzt. Ausgangspunkt war eine Firmenfeier in einem Innenstadtlokal, bei der der junge Mann offenbar so heftig dem Alkohol zugesprochen hatte, dass er nicht mehr wusste, wo er wohnt.
Gedächtnislücken
Laut Polizeisprecher Harald Sörös hatte die 27-Jährige den Kollegen aufgrund seiner Gedächtnislücken in ihre Wohnung mitgenommen. Dort rastete dieser aus: Er urinierte auf den Fußboden, würgte die Frau und stieß sie weg. Die Wohnungsinhaberin ging in die Polizeiinspektion am Urban-Loritz-Platz, um Hilfe zu holen. Daraufhin kamen Uniformierte mit der 27-Jährigen mit und fanden den Mann schlafend in der Wohnung. Er hatte lediglich eine Pyjamahose - verkehrt - angezogen. Erst nach mehreren Versuchen konnten die Polizisten den Betrunkenen aufwecken.
Der 21-Jährige machte einen verwirrten und offensichtlich stark beeinträchtigten Eindruck. Die Beamten halfen ihm beim Anziehen und nahmen ihn in die Polizeiinspektion mit, wo er wegen Körperverletzung angezeigt und ein Betretungsverbot über ihn verhängt wurde. Außerdem sagte er, dass er Alkohol getrunken und Speed konsumiert hatte.
Handgemenge auf der Polizeistation
Noch während der Amtshandlung begann der 21-Jährige Bekannte anzurufen und sagte ihnen, dass er ungerechtfertigt von der Polizei festgehalten werde. Außerdem filmte er sich und die Polizeiinspektion. Als er die Chance zur Flucht sah, sprang er auf, griff nach seinen Schlüsseln und wollte aus der Inspektion laufen. Doch die Beamten stellten ihn, was ein veritables Handgemenge zur Folge hatte. Eine Polizeischülerin, die gerade zur Praxis in der Inspektion arbeitet, erlitt einen Knochensprung am rechten Knöchel und fällt mit einem Gips für längere Zeit aus.
Der 21-Jährige wurde festgenommen und bekam zusätzlich Anzeigen wegen schwerer Körperverletzung und Widerstands gegen die Staatsgewalt. Ein Alkotest ergab 1,8 Promille.